Montag, 30. März 2020

...vom Schwarz und vom Weiß

Hallo liebe Freundinnen und Freude der beseelten Welt,

Aus gegebenem Anlass habe ich meine aktuellen Gedanken recht treffend in Reimstruktur verpacken können, um neue Anstöße für Gesellschaftskritik zu geben. Diesmal geht's um das ewige Schwarz-weiß-Denken, dass immer wieder für menschliche Tiefflüge gesorgt hat:

Schwarz und Weiß

Meine Seele, die ist weiß, weiß wie meine Nase/
Um im Nebel zu gedeih'n reicht eine Plantage/
Zwischen ewigem Streit und mitreißender Ekstase/
Dort wo Regen noch peitscht für die Einsicht ins Klare/
Bis der nächste Tunnel dann auch endlich wieder ins Licht reicht/
Macht Farbe sich zu Untertan und sucht dann nach Frischfleisch/
Da draußen wo die Menschen wohl seit jeher diese Ketten tragen/
Wo monochrom der Henker tobt, für den Schein versteckt wie Schaben/
Suchen sie gerechte Gaben, um dafür durch den Dreck zu waten/
Finden nur geschwächten Atem - erster Stich vom letzten Spaten/
Bis der Morgen dann mit Helligkeit das das Neue stellt/
Doch leider keine Helden zeigt, zumindest nicht durch Steuergeld/
Denn strahlende Reinheit hat sich nicht zu guter letzt/
Beim Fragen nach Weisheit statt mit Ruhm mit Blut befleckt/
Um wiederholt und unverhohlen mit Blässe dann enttäuscht zu werden/
Kontraste wirken wie gestohlen und hinterlassen feuchte Erde/
Bis sie dann verbrennt und Finsternis die Sonne hemmt/
Wo mehr Licht zu Schatten wird, als ein Frachter Tonnen stemmt/
Den Hafen erreicht doch den Nabel entzweit/
Versklavung der Zeit, bis die Farbe verbleicht/


In diesem Sinne vielen Dank und eure Aufmerksamkeit und bis zum nächsten mal. Bleibt achtsam.

Euer PsiloSoph

Dienstag, 18. Februar 2020

Gefangene Freiheit

Fast vergessen schien die geistreiche Aktivität all jener Worte, die zum nachdenken, innehalten und entsinnen anhalten. Umso größer die Notwendigkeit ebenjene Kanäle erneut zu bedienen, um die Bedeutung buchstäblicher Gestalten wieder in Formn zu bringen. Viel Spaß mit den folgenden Auzügen gedanklicher Expeditionen:


Dieses lebendige Gefühl der verlorenen Gunst – nur einen Schritt vor dem Abgrund, um dorthin überzutreten, wo alle Ängste wahrwerden. Jedes moralische Ideal wirkt dabei wie ein Akt der Zermürbung. Das Richtige im Falschen zu tun, erweist sich als schwerwiegende Verkettung all jener Ereignisse, deren Kollateralschäden zwischenzeitlich nur erahnt werden können.
Wie bin ich hier hingekommen? Eine nicht enden wollende Flut voller glückseliger Zustände, entpuppt sich als ein Wechselspiel mit vermeintlich fahrlässigen Fehlern. Eine anschließende Sinnfrage enttarnt jedoch all jene maßgeblichen Indikatoren des Bestehens als wertvollen Ergüsse aller bisheriger Freuden. Wenn ich damals nicht vermeintlich dumm genug gewesen wäre, um ähnlich törichte Schritte zu machen, wie ich es heute zu tun mag, wäre der explosive Zuwachs an verzückender Lebensbejahung nicht möglich gewesen. 
Nur jede Abkehr proklamierter Wege und deren fehlender Abgleich mit sinnhaften Leitbildern hat dazu geführt, dass mein Leben heute nicht einem standardisierten Einmachglas der Sorte „Schrott“ gleicht. Mahnende Finger deuten auf meine wechselseitige Konformität zwischen gängiger Tugend und einem reißerisch inszenierten Feindbild. Jede Sekunde wirkt verschwendet einen solchen Mangel an Stetigkeit auszugleichen. Zu dumm für eine dauerhafte Abkehr – zu schlau für eine passgenaue Abgleichung – das Bindeglied zwischen fehlendem Stolz und ungeahntem Erfolg. 

Während ich mir hierbei Gedanken mache, was in einem Gesamtpuzzle verlorener Vollständigkeit fehlen könnte, entwickle ich Pläne, die abseits passender Stücke Gegenentwürfe zur Befreiung des Geistes gestalten. Nur ein Wahnsinniger, der irrt oder doch ein Irrer, der sinnt?
Jede Hürde erweist sich im Resümee als Anteil eines Großen Ganzen, das seine Vollständigkeit niemals verloren hat – ein Regentropfen, der seinen Austritt aus dem Meer bloß als karmische Handlung betrachtet, um im illusionären Schauspiel des S(ch)eins einen Ausritt in neue Gefilde zu wagen. Ebenjener verliert sich zwangsläufig immer in der Unendlichkeit des Meeres - in der nie endenden Freiheit der vorangegangenen Gefangenschaft zwangsläufiger Verbundenheit.

Namaste, Freunde.