Dieses lebendige Gefühl der verlorenen Gunst – nur einen Schritt
vor dem Abgrund, um dorthin überzutreten, wo alle Ängste wahrwerden. Jedes
moralische Ideal wirkt dabei wie ein Akt der Zermürbung. Das Richtige im Falschen
zu tun, erweist sich als schwerwiegende Verkettung all jener Ereignisse, deren
Kollateralschäden zwischenzeitlich nur erahnt werden können.
Wie bin ich hier hingekommen? Eine nicht enden wollende Flut
voller glückseliger Zustände, entpuppt sich als ein Wechselspiel mit vermeintlich
fahrlässigen Fehlern. Eine anschließende Sinnfrage enttarnt jedoch all jene maßgeblichen Indikatoren des Bestehens als wertvollen Ergüsse aller bisheriger Freuden.
Wenn ich damals nicht vermeintlich dumm genug gewesen wäre, um ähnlich törichte
Schritte zu machen, wie ich es heute zu tun mag, wäre der explosive Zuwachs an verzückender
Lebensbejahung nicht möglich gewesen.
Nur jede Abkehr proklamierter Wege und
deren fehlender Abgleich mit sinnhaften Leitbildern hat dazu geführt, dass mein
Leben heute nicht einem standardisierten Einmachglas der Sorte „Schrott“
gleicht. Mahnende Finger deuten auf meine wechselseitige Konformität zwischen
gängiger Tugend und einem reißerisch inszenierten Feindbild. Jede Sekunde wirkt
verschwendet einen solchen Mangel an Stetigkeit auszugleichen. Zu dumm für eine
dauerhafte Abkehr – zu schlau für eine passgenaue Abgleichung – das Bindeglied
zwischen fehlendem Stolz und ungeahntem Erfolg.
Während ich mir hierbei Gedanken mache, was in einem Gesamtpuzzle
verlorener Vollständigkeit fehlen könnte, entwickle ich Pläne, die abseits passender
Stücke Gegenentwürfe zur Befreiung des Geistes gestalten. Nur ein Wahnsinniger,
der irrt oder doch ein Irrer, der sinnt?
Jede Hürde erweist sich im Resümee als Anteil eines Großen
Ganzen, das seine Vollständigkeit niemals verloren hat – ein Regentropfen, der
seinen Austritt aus dem Meer bloß als karmische Handlung betrachtet, um im illusionären
Schauspiel des S(ch)eins einen Ausritt in neue Gefilde zu wagen. Ebenjener verliert
sich zwangsläufig immer in der Unendlichkeit des Meeres - in der nie endenden
Freiheit der vorangegangenen Gefangenschaft zwangsläufiger Verbundenheit.
Namaste, Freunde.
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